Eine Besichtigung im Zeichen der Verlorenen Utopie |
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mit Alberto Goldenstein, Veronike Hinsberg, Eva-Christina Meier, Eduardo Molinari, Héctor G. Oesterheld/Solano López, Daniel Richter, Alicia Herrero und Maquina de Fuego 14.März bis 20. April 2003 in der NGBK, Berlin |
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In der Ausstellung stehen künstlerische Entwürfe aus der Zeit vor der argentinischen Diktatur (197683) Produktionen gegenüber, die aus heutiger Perspektive gesellschaftskritische Themen aufgreifen. Wie lässt sich zum Beispiel über ein Ereignis wie das der argentinischen Diktatur angemessen und in einem Ausschnitt sprechen? Wie die Anwesenheit einer zuweilen monströsen Geschichte zeigen, ohne die Offenheit und den Blick für die Veränderung zu verlieren? Eine alte Diskussion, die jedoch immer wieder neue und überraschende Ergebnisse hervorbringt. Die ursprüngliche Idee zu dieser Ausstellung entstand im Kontext der juristischen Debatten um die ungesühnten Diktaturverbrechen in Argentinien und anderen südamerikanischen Staaten. In vielen Staaten Europas liegen heute gegen argentinische Offiziere Mordanklagen vor. Die meisten westeuropäischen Staaten hatten die Diktatur und ihre Verbrechen in den siebziger Jahren unterstützt. Es war die Zeit des Kalten Krieges und dieser schien vieles zu rechtfertigen. Die Ausstellung ist ein kleiner Beitrag im größeren Streit um diese historische Verwicklung und die internationale Verantwortung für die aktuellen Geschehnisse im Lande. Und ein Beitrag, der sichtbar macht, um welche Utopie damals wie heute so zäh gerungen wird. Andreas Fanizadeh/ Eva-Christina Meier
Abb.: Shedhalle Zürich, "Archivo Caminante", Eduardo Molinari, "o.T.", Daniel Richter, "Raum für 3 Hörstationen", Veronike Hinsberg, "Virginia", Eva-Christina Meier |